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Wie entstehen die Songs ?

Ich setze mich hin, lege die Gitarre neben mich oder halte sie in der Hand, ich öffne den Laptop, starte einen Texteditor und warte ab. Warte, warte, und warte bis ich eine Idee habe.  Da können schon mal Wochen bis Monate ins Land gehen bis was passiert.

Nein! So gehts natürlich nicht! Also noch einmal. Wie enstehen meine Songs ?

Am Anfang steht ein Ereignis, eine Inspiration.

Ich bin sehr neugierig. Ich gehe mit offenen Augen durchs Leben, sehe schöne aber auch hässliche Dinge. Ich komme mit Menschen ins Gespräch. Ich lasse mich nicht im Mainstream treiben sondern schwimme in Richtung meines Glücks egal wie groß die Strömung ist und das so lange mein Willen und meine Energie es zulassen. 

Ich liebe das Leben, die Natur und vor allem meine Freiheit und meine Freunde, denn es sind die Lieferanten meiner Energie und neuer Ideen. 

Ich höre gern Musik in erster Linie die Puhdys, Rammstein, Udo Lindenberg, Helge Schneider, PinkFloyd, Bob Dylon, Jony Cash, Bruce Springsteen  u.v.a.m., auch hin und wieder Klassik z.B. auf langen Autofahrten.

All meine Eindrücke, Erlebnisse und Inspirationen sauge ich auf wie ein Schwamm und dabei entstehen auf sonderbare Weise  meine Songs. Meistens läuft dabei im Hintergrund das Radio oder Fernseher und ich spiele irgendetwas auf der Gitarre oder dem Keyboard und da kommt manchmal ganz überaschend eine neue Melodie zu Stande. Bei den Texten läuft es ähnlich, da liegt ein Text auch schon mal Monate rum dann kommt aus heiterem Himmel eine Melodie die ich dann mit dem Text anfreunde. Ich experimentiere viel und lasse mir vor Allem Zeit und mich nicht hetzen.

Kurzgesagt es läuft alles recht planlos und das finde ich spannend. Überhaupt bin ich der Meinung man sollte nicht alles planen und sich öfters mal von den Gefühlen und  Träumen leiten lassen.  Das halte ich sogar in unserer hektischen,  Profit- und Karriere orientierten Zeit für besonders wichtig. Allzu oft vergessen wir das wir leben und das diese Zeit begrenzt ist.

Bei dem Song "lieber glücklich als normal" inspirierte mich der Titel eines Buches von Robert Betz "Willst du normal sein oder glücklich". An der Supermarktkasse wartend, schaute ich mich ein wenig um und da viel mir der Buchtitel ins Auge, prommt im selben Moment kam mir der Gedanke was für ein schönes Thema für einen Song. Das Thema schwirrte schon länger in meinem Hinterkopf herum, es fehlte nur noch der Ansatz. Zuhause angekommen machte ich mich ans Werk und schrieb einen Text. Ein paar Tage später viel mir eine Melodie dazu ein. Jetzt noch kleine Änderungen an der Phrasierung und der Song war, so glaubte ich zumindest, fertig. Ich stellte den Titel einem Freund (Steve Endler) vor. Steve, ebenfalls Musiker, hörte es sich an und baute aus Spaß und Freude an der Musik noch eine Bridge ein und machte noch ein paar kleine Veränderungen.  Ich war fasziniert.

 

Bei dem Song "Tag für Tag" inspirierte mich eine Sendung über das Wattenmeer. Flut und Ebbe wechseln sich ja bekanntlich schon seit Millionen Jahren ab. Man könnte meinen seit Millionen Jahren immer wieder das Gleiche nichts ändert sich daran. Auf den ersten Blick und oberflächlich betrachtet sollte es so sein. Schaut man aber aufs Detail sieht man Einzigartiges, zieht sich das Wasser zurück entstehen Zeichnungen am Meeresboden die so in ihrer Art einmalig sind und nie wiederkehren. Beeindruckt von dieser Tatsache schrieb ich den Refrain:

 

"und alles bewegt sich

nichts bleibt wie es war

was gestern noch galt

ist schon morgen nicht mehr da

und mir wird klar

das nichts bleibt für die Ewigkeit"

 

Nach etwas Überlegung vielen mir nahezu unzählige Beispiele ein in welchen die im Refrain festgehaltenen Behauptungen auf das alltäglichen Leben zutreffen. Ich wählte ein paar davon aus und verfasste die Strophen. Dann suchte ich nach einen Rhytmus der mit etwas Phantasie an das zügige ...TickeTackeTickeTacke... einer mechanischen Taschenuhr erinnert um den unaufhaltbaren Lauf der Zeit musikalisch auszudrücken.

 

Der Titel "Ich habe eine Scheibe" ist traurig und lustig zu gleich. Er zeigt in humorvoller Art wie abhängig wir mittlerweiler von Smartphone und TV sind. Nicht das ich etwas gegen die moderne Kommunikation habe, im Gegenteil ich bin gespannt was da noch kommt. Mir geht es eher darum wie naiv wir teilweise diese Dinge nutzen und wie wir uns mittlerweile in eine Abhängikeit begeben ohne es zu merken.  

Bei einem  Restaurantbesuch bemerkte ich wie viele Gäste sich eher mit ihrem Smartphone (falls dort nicht gerade der Akku leer ist)  als mit seinem Gegenüber beschäftigen. Jeder schien abwesend, vertieft in sein Smartphone, eine eigene Hülle um sich aufgebaut zu haben. Da wurde nicht gesprochen sondern getippt. Mir erschloss sich nicht ob sich die Gäste gegeseitig Nachrichten über Facebook, Twitter und der Gleichen zukommen ließen. Auf alle Fälle eine traurige Angelegenheit bei dem Gedanken daran das zwischenmenschliche Beziehungen weitestgehend über elektronische Gehilfen abgewickelt werden und dabei die Datensammler vor lachen nicht mehr in den Schlaf kommen. Wo soll das hinführen? Ich wollte es den anderen nicht gleich tun und schrieb meine Idee nicht wie sonst üblich als Memo ins Smartphone sondern auf einen Bierdeckel.

Ich schrieb den Refraintext und stellte ihn Steve vor. Steve schrieb ein paar Zeilen Strophe dazu, dann schrieb ich ein paar Zeilen einer anderen Strophe und so enstand in Gemeinschaftsarbeit nach und nach ein, wie ich meine, wunderbarer Songtext. Die Melodie schrieb Steve und wenige Tage nach dem der Text fertig war schickte mir Steve die erste Memo bestehend aus Gesang und Gitarrenbegleitung und natürlich mit dem "Smartphone" aufgenommen. Ich hörte mir den ersten Entwurf an und hatte Bauchschmerzen. Aber nicht weil der Song etwa schlecht war - nein,  ganz im Gegenteil,  vor lachen.

 

Das waren jetzt einmal drei Beispiel wie, zumindest bei mir, Songs entsehen.